Die Hallig Semper - ein Auszeitmodell
Auch wir haben festgestellt, dass es gerade in den Jahrgängen (5-8) schwerer geworden ist, eine ruhige Arbeitsatmosphäre herzustellen. Einigen SchülerInnen fällt es sehr schwer, sich auf die Arbeitsaufträge der Lehrkräfte einzulassen und recht ruhig in Einzel- Partner- oder Gruppenarbeit an unterrichtlichen Themen zu arbeiten.
Die Beschäftigungen mit Unterrichtsstörungen binden sehr viel Aufmerksamkeit der Lehrkräfte. Um alle SchülerInnen, die lernen wollen, zu schützen, ihnen ein relativ ruhiges Arbeiten zu ermöglichen und es Lehrkräften möglich zu machen, sich hauptsächlich auf lernende SchülerInnen zu konzentrieren, haben wird die Hallig Semper gegründet.
SchülerInnen, die den Unterricht mehrfach durch Stören massiv behindern und so konzentriertes Lernen für den Rest der Lerngruppe verhindern, besuchen die Hallig Semper und erhalten dort die Möglichkeit, sich zu beruhigen und das eigene Verhalten zu überdenken. Auf der Hallig Semper arbeiten sie den Rest der jeweiligen Unterrichtsstunde an schülergerechten, leistbaren Wiederholungsaufgaben der Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch. Das Verhalten wird im Klassenbuch vermerkt, die Eltern werden informiert.
Natürlich werden die SchülerInnen auf der Hallig Semper nicht allein gelassen. Lehrkräfte und auch Förderlehrkräfte werden die SchülerInnen in der Hallig Semper unterstützen.
Im Anschluss an den Aufenthalt auf der Hallig Semper, besuchen die SchülerInnen wieder den Unterricht in ihren Lerngruppen.
Wer auch auf der Hallig stört, nicht arbeitet oder in einer der nachfolgenden Unterrichtsstunden desselben Tages den weiteren Unterricht wieder mehrfach so stört, dass die restliche Lerngruppe nicht arbeiten kann, muss nach Hause gehen. Die Eltern werden benachrichtigt. Da die SchülerInnen jedoch nicht krank, sondern verkehrsfähig sind, können sie nach Hause gehen, wenn ihre Eltern nicht erreicht werden konnten. Die SchülerInnen erhalten eine schriftliche Missbilligung.
Das Fehlen in den folgenden Stunden wird nicht negativ bewertet. Die SchülerInnen müssen aber die Unterrichtsinhalte zu Hause nacharbeiten. Werden SchülerInnen nach Hause geschickt, bedeutet das auch immer, dass für diesen Tag ein Hausverbot besteht. Das heißt, die SchülerInnen halten sich an diesem Tag nicht weiter auf dem Schulgelände auf.
Am nächsten Tag besuchen die SchülerInnen den Unterricht nach Plan.
Häufen sich jedoch die Besuche der Hallig Semper (2-4 Besuche pro Woche in zwei aufeinanderfolgenden Wochen), findet ein Elterngespräch mit der Klassenlehrkraft und ggf. einem Schulleitungsteammitglied und der Schulsozialpädagogik statt.
Wurde ein Kind bereits mehrfach nach Hause geschickt (3x), findet eine Klassenkonferenz statt.
Das wirkt zwar zunächst hart, entlastet aber sofort die übrige Klasse (jeder hat das Recht zu lernen).
Letztlich möchten wir alles dazu tun, um allen SchülerInnen den bestmöglichen Schulabschluss zu ermöglichen. Dies erfordert eine bejahende Einstellung zum Lernen seitens der SchülerInnen und die Unterstützung der Lehrkräfte und der Schule durch die Eltern, deren Aufgabe es nach dem Schulgesetz ist, die Unterrichtsfähigkeit ihrer Kinder zu gewährleisten.
Gemeinsam mit Eltern und SchülerInnen suchen wir nach Lösungen und beziehen hierbei nach Bedarf auch die Schulsozialarbeit ein.